Meine Weltportolio-Allokation

Veröffentlicht in: Wolf of Finance | 0

Wo das eigene Geld investiert wird, ist die Kernfrage für jeden Investor – auch bei ETFs ist das nicht anders. Wer dabei weltweit agiert, hat häufig einen deutlich größeren Anteil in “Developed Markets” als in den „Emerging Markets“ positioniert. Weshalb ich selbst meinen Core bzw. meine Weltportfolio-Allokation lieber zu je 50% plus einem kleinen Zusatz investiere, möchte ich nun erläutern.

Das Weltportfolio

Zuerst muss ich an dieser Stelle meine Strategie erläutern, die hinter meinem ETF Investment steht:

Das Ziel, welches ich mit meinem ETFs verfolge, ist es einen möglichst großen Teil des Weltmarktes abzudecken – und das gelingt mir auch mit bis zu 85 % aller indexierbaren Aktien. Dieses Core-Investment hat nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern soll die breite Weltwirtschaft abdecken. Alle meine anderen Investment (Sateliten) sollen die Diversifizierung sowie Gewinn- bzw. Dividendenmaximierung verbessern. Meine Strategie bilde ich durch die Kombination aus FTSE Developed Markets und FTSE Emerging Markets und einem kleinen Schuss ASEAN

Verschiedene Mischungsverhältnisse dieser ETFs und den dahinterstehenden Märkten bieten nun unterschiedliche Risiken, Möglichkeiten, Vorteile und Nachteile, auf die ich hier näher eingehen möchte.

All-In Developed Markets

Wer sich dazu entscheidet, vollständig in entwickelte Märkte zu investieren legt sein Geld effektiv zu zwei Dritteln in den US-Amerikanischen Markt an. 7% entfallen auf Japan, 4,5% auf das Vereinigte Königreich, 2,5% auf Deutschland usw. Wer sich für diese Variante entscheidet, nimmt meiner Meinung nach das recht große Klumpenrisiko in Kauf, dass mit dem hohen Anteil an US Firmen einhergeht.

All-World

Ein beliebter ETF in der Anleger-Community bildet der Vanguard FTSE All-World. Dieser ist sehr beliebt, da er angeblich die gesamte Weltwirtschaft abdeckt und man somit nur einen ETF besparen muss. Hier ist die Gewichtung jedoch zu 90% in die entwickelten Länder und 10% in die Emerging Markts. Jedoch ist hier immer noch mit knapp 60% ein sehr hoher US-Anteil und somit ein Klumpenrisiko enthalten.

Die Top-Empfehlungen der Finanzinfluencer

Eine oft empfohlene Formel ist 70 % in entwickelten Länder und 30 % in Emerging Markets zu investieren. Wer diesem Muster folgt, wird 46 % am Amerikanischen und 15 % in den chinesischen Markt anlegen. Offiziell heißt es, diese Verhältnisse würden die jeweiligen Bruttoinlandsprodukte der einzelnen Staaten wiedergeben. Tatsächlich stimmt dies aber für das Verhältnis USA – China aber keineswegs: Die Vereinigten Staaten (23 Billionen BIP 2021) sind ganz klar höher gewichtet als die Volksrepublik (18 Billionen BIP 2021).

Auch die Aufteilung 60 zu 40 ist recht beliebt und vermindert den Anteil der USA im Portfolio weiter. China ist bei dieser Variante hingegen bereits bei 18 % desPortfolios angelangt, bildet jedoch nicht die tatsächlichen Verhältnisse der Wirtschaftsleistung ab.

Meine Wahl ohne Zusatz

Mit der Aufteilung von 50 zu 50 nehmen die USA erstmals weniger als ein Drittel des Portfolios ein – bilden aber weiterhin den größten Titel. Das bedeutet natürlich, dass hier einiges an Rendite entgehen kann, wenn die Vereinigten Staaten im Aufschwung sind. China ist hier bereits mit 18% vertreten. Damit ist der angesprochene BIP Vergleich der beiden Schwergewichte deutlich besser abgebildet, als in der 70 zu 30 Variante!

Wieso diese Verteilung?

In der Vergangenheit Developed Markets haben, historisch betrachtet, fast immer besser performt als Emerging Markets. Dennoch entscheide ich mich für einen großen Anteil dieser aufstrebenden Märkte, da bei den entwickelten Ländern meines Erachtens nicht mehr viel Potenzial für eine Überperformance besteht.

Gerade die Prognosen zu den Entwicklungen der Volkswirtschaften bis 2050 spricht eine deutliche Sprache.

Es ist gut zu erkennen, dass China, aber auch Schwellenländer wie Indien, Brasilien, Indonesien und Mexico an Wirtschaftsmacht gewinnen werden. Der Prognose kann ich jedoch im Punkto Russland nicht ganz zustimmen. Jedoch sieht man, dass von zuvor lediglich 4 Schwellenländern nun bereits 7 Länder in den Top 12 der Welt aufsteigen und somit die heutigen Schwellenländer dominieren. Auch Ray Dalio, geht in seinem Buch “Weltordnugn im Wandel” auf den Machtwechsel ein. Da mein Anlagehorizont noch

einige Jahre beträgt und ich von dieser Entwicklung partizipieren möchte, habe ich diese Verteilung gewählt. Natürlich lässt sich ein Argument GEGEN diese Aufteilung machen. Gleichzeitig setzt ein Investor mit einer höheren Gewichtung der Developed Markets aber auch darauf, dass diese weiterhin besser abliefern, was insbesondere im Angesicht des chinesischen Wachstums geradezu naiv erscheint. Ich persönlich bin daher der Meinung, dass die 50/50 Mischung gut geeignet ist, um eventuelle Schwankungen aufzufangen und daher weniger riskant ist, als die meisten annehmen.

Mein Zusatz

Eine von mir favorisierte Region, welche momentan nicht in aller Munde ist, ist die ASEAN-Region. Momentan ist lediglich Vietnam als potenzieller Wachstumskandidat bei manchen auf der Agenda, jedoch sind hier noch weitere sehr vielversprechende Nationen vertreten. Was ist eigentlich die ASEAN-Region?

Die ASEAN-Region, bestehend aus zehn Ländern in Südostasien, darunter Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam, bietet viele Chancen für zukünftige Investitionen. Die Region verfügt über eine wachsende Bevölkerung, die mittlerweile fast 650 Millionen Menschen umfasst, sowie eine aufstrebende Mittelschicht, die in den nächsten Jahren voraussichtlich noch weiter wachsen wird.

Die ASEAN-Länder verzeichnen auch ein starkes Wirtschaftswachstum und haben in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verzeichnet. Insbesondere in Ländern wie Vietnam und Indonesien ist das Wirtschaftswachstum besonders hoch und die Regierungen haben sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren weiterhin hohe Wachstumsraten zu erreichen.

Die Region ist auch Teil der RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership), der größten Freihandelszone, bestehend aus 15 Nationen, der Welt. Dies regt ebenfalls die Fanasie an.

Zusammenfassend bieten die ASEAN-Länder eine meines Erachtens eine vielversprechende Chance für zukünftige Investitionen aufgrund ihres Wirtschaftswachstums, ihrer reichhaltigen Ressourcen, ihrer geografischen Lage und ihrer Bestrebungen zur Integration und Handelsliberalisierung. Natürlich gibt es auch Risiken und Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen, wie politische Instabilität, unzureichende Infrastruktur und eine begrenzte Fachkräftebasis. Es ist jedoch wichtig, die zukünftigen Chancen in dieser wichtigen Region im Auge zu behalten.

Aus diesem Grund habe ich bereits eine Summe von 5.000 € als Teil meines Cores in den Fond “Barings ASEAN Frontiers Fund Class I” investiert. Dies ist lediglich eine Beimischung, da die ASEAN-Region nicht wirklich in den Emerging Markets-ETFs wesentlich vertreten sind.

Eure Meinung

Natürlich ist das nur meine subjektive Einschätzung und keine Anlageberatung! Was haltet Ihr von meinen Weltportfolio-Allokation?

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